Ausstellungen

1985   
1. Heimatausstellung über das Dörfliche Leben in Dittershausen/Dennhausen

Auszug aus dem HNA-Artikel vom 16. Mai 1985
„Originale“ zu bewundern

Fuldabrück (zsf). Für einige Tage ist in das alte Dorfgemeinschaftshaus in Dittershausen ein kleines Dorfmuseum eingezogen. In einer Ausstellung werden hier keine hochgestellten Persönlichkeiten vorgestellt, sondern das einfache Leben der Denn- und Dittershäuser
anhand von Dokumenten, Fotos und

Gebrauchsgegenständen vorgeführt. Einer ist doch herrschaftlich: der Privatchauffeur des Gutes Freienhagen, der sich und sein Dienstfahrzeug auf einem alten Foto präsentiert.

Nicht nur an einzelne Originale wie ihn und .den ahlen Schmädt“, das „Postmarthchen“
und den Ortsdiener „Scheffmanns Heinz“ wird erinnert, sondern es werden viele Szenen
aus dem dörflichen Leben vor Augen geführt. Besonders anschaulich ist unter anderem die Dokumentationüber den wiederholten Bau der privaten Dittershäuser Gemeindebrücke.
In den zwanziger Jahren erbaut, wurde sie 1943 durch das Hochwasser der zerstörten Edertalsperre umgelegt. Im gleichen Jahr wieder errichtet, zerstörte sie 1945 eine Sprengung. 1945/46 baute man sie wieder auf, und 1957 erhielt sie ihren jetzigen Belag.
Neben vielen Privatfotos aus verschiedenen Familien stellte einer der Initiatoren, der Fotograf und Kameramann Karl- Friedrich Waldmann, sein Archivmaterial zur Verfügung. Er
hat schon als Kind fotografiert und auch später das Dorfleben mit der Kamera festgehalten wie beispielsweise den Kirmeszug von 1936. Alte und junge Menschen ziehen auf diesen Bildern über die gepflasterten Dorfstraßen. Auf einigen Fotos marschieren
Gänse vorneweg. Viele der Frauen und Männer, die damals vergnügt feierten, leben
nicht mehr, einige sind im Krieg gefallen. Wehmütige Erinnerung für alte Fuldabrücker, die
die Zeit vor dem Krieg noch vor Augen haben.
Aber auch die zugezogenen Neubürger werden in der Ausstellung vieles entdecken. Sei
es, daß sie die Gebrauchsgegenstände genauer unter die Lupe nehmen, das schöne Geschirr bewundern oder sich an der alten Bauernstube mit der Wäschevielfalt
erfreuen.
Altes Leinen gibt es nicht nur mit wunderbarer Hessenstickerei zu sehen, auch die Mehlsäkke, die neben einigen landwirtschaftlichen Geräten an der Wand hängen, wurden aus Leinen hergestellt. Dank des Einsatzes der Landfrauen kam hier
so viel Material zusammen, daß ein Blick in den dörflichen Haushalt möglich ist.

Anderes Leben zeigen die Mitglieder der Gruppe des Bundes für Vogelschutz. Sie dokumentieren die Natur der Gemarkung. Ausgestopfte Vögel, einige
Nester, Nistkästen, eine Insektenbruthilfe, eine große Pflanzendokumentation verdeutlichen, was heimische Natur vielfältig und liebenswert macht.
Die Ausstellung wäre nicht vollständig ohne die Ahnentafel der Familie Gerlach, gehören
doch zwei Träger dieses Namens zu den Ausrichtern. In ihr finden sich fast alle alten Ditters- und Dennhäuser Familien wieder. 1592 tauchte der Name zuerst auf; der Stammbaum könnte mittlerweile 20 bis 30 Meter Papier füllen, meint der Freizeitfamilienforscher Norbert Gerlach. Sieben Meter hat er für die interessierten Vettern
ausgebreitet, die nun ihren Verwandschaftsgrad auskundschaften können. Die Ausstellung,
die gestern abend eröffnet wurde, ist noch bis einschließlich Mai im Dorfgemeinschaftshaus Dittershausen zu sehen.

1987   
2. Heimatausstellung über das Dörfliche Leben in Dittershausen/Dennhausen

Auszug aus dem HNA-Artikel vom 4. Juni 1988

Fotoausstellung
Lausbuben und Fürsten

Fuldabrück. Am Ufer der Fulda liegen Hemden, Hosen, Dekken und Bettzeug im Gras. Frauen stehen daneben und unterhalten sich, ehe sie die Wäsche in dem Fluß kräftig zwischen ihren Händen reiben, um diese zu reinigen. Einige Bauern sitzen auf dem Heuwagen und fahren nach getaner Tat über die Felder nach Hause

– zwei historische Fotos von über 300, die nicht nur zeigen, womit sich die Menschen früher beschäftigt haben, sondern das ganze Leben beleuchten wollen. Von der Zeit der Kurfürsten bis zum Zweiten Weltkrieg, diese Zeitspanne umfaßt eine überregionale Ausstellung des Heimat- und Geschichtsvereins Fuldabrück, die bis zum 10. Juni im Dorfgemeinschaftshaus
in Dittershausen zu sehen ist. Präsentiert werden vor allem Bilder aus Kassel, die
Zeugen einer Zeit sind, als Kurfürsten und Landgrafen dort zu Hause waren. Doch das einfache Volk fehlt auch nicht: Lausbuben auf den Straßen, Handwerker in Hinterhöfen, sie alle wurden von Fotografen festgehalten. Die Besucher erfahren viel über die Stadt Kassel, können Straßen und Häuser sehen, die heute nicht mehr zu finden sind.
Direkte Vergleiche zwischen damals und heute, die Veränderung von Gebäuden – das will
die Ausstellung nach Auskunft von Heinz Gerlach vom Geschichtsverein nicht unbedingt
vermittelt. Die Bilder sollen vielmehr informieren, erklärt der Fuldabrücker. Da wird die
Schule des Klosters Kaufungen, die in der Nähe des Zeughauses in Kassel stand, gezeigt. Von dort aus soll es einen unterirdischen Gang bis in die heutige Landkreisgemeinde gegeben haben. Wie gut war die Industrie seinerzeit? Gab es einen hohen
Lebensstandard? Die Fotos beantworten die Fragen. „Die heile Welt auf den Bildern“, so Gerlach, sollen die Besucher der Ausstellung jedoch nicht allzulange in Erinnerung behalten.

Im gleichen Raum des Gemeinschafthauses zeigt der Angelverein Hassia, wie verschmutzt die Gewässer sind und welche Auswirkungen dies auf die Fischwelt hat. Geöffent ist das
Haus in der Schulstraße von 16 bis 19 Uhr sowie am Wochenende.

2003
Ausstellung Prinzenerzieher Büchsenmacher Nobelpreisträger über Persönlichkeiten in Nordhessen im Regionalmuseum Kaufungen.
Kurzbeschreibung auf dem Flyer:
„Während des Zweiten Weltkrieges arbeitet der in Dittershausen geborene Waldmann als Fotograf und Kameramann für die Wochenschau. Die bemerkenswerte Qualität seiner Arbeiten macht ihn bekannt. 1963 beginnt er als Filmkameramann beim Hessischen Rundfunk. Nach einigen kleineren und größeren Fernsehproduktionen geht Waldmann für Filmproduktionen ins Ausland. „Medizin in der Sowjetunion” und „Bildungssystem in der Sowjetunion” brachten dem Hessischen Rundfunk großen Erfolg ein. Unter schwierigsten Bedingungen dreht Waldmann u.a. in Malaysia, Asien und Südafrika. Ab 1972 baut Waldmann das Studio Kassel des HR auf und lehrt an der Universität Göttingen. Von 1979 bis zu seiner Pensionierung 1983 übernimmt er die Produktionsleitung Fernsehen im Studio Kassel. Waldmann bleibt jedoch auch zeitlebens Bewahrer und Beschützer des Mediums Fotografie. In seinem kleinen, privaten Museum sammelt und archiviert er über 10.000 Dokumente zur Geschichte der Fotografie.“

Details über das Wirken des Fotografen und Kameramanns Waldmann